An dieser Stelle haben wir einige Begriffe der Photogrammetrie für Sie zusammengestellt.
Wenn Sie sich zum ersten Mal mit der Materie beschäftigen, so empfehlen wir Ihnen unsere Broschüre GET THE TOP VIEW: Wie ein Luftbild entsteht.
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Aufnahmeverfahren
Ein Gebiet wird streifenweise in Ost-West- oder Nord-Süd-Richtung beflogen. Die Fläche wird hierbei systematisch und lückenlos mit Luftbildern aufgenommen. Als gebräuchliche Überlappung der Luftbilder wird in Flugrichtung mit 60% und quer zur Flugrichtung mit 30% Überlappung gearbeitet.
Bildkachel
Ein Orthophotomosaik besteht aus Einzelorthophotos, die ähnlich einem Mosaik aneinandergefügt werden. Um die jeweils zu verarbeitende Datenmenge möglichst gering zu halten, werden solche Mosaike oftmals in Bildkacheln eingeteilt (z. B. in Kacheln zu je einem km²).
Bildtransformation
Bildtransformation ist die geometrische (z. B. der Übergang zwischen zwei Koordinatensystemen) oder radiometrische Veränderung eines Bildes.
Bildverarbeitung
Die Bildverarbeitung umfasst eine Reihe digitaler Techniken zur geometrischen und/oder radiometrischen Korrektur und Verbesserung von Rasterdaten.
Bodenauflösung
Die Bodenauflösung in Zentimetern oder Metern gibt an, welche Strecke auf der Erdoberfläche ein Bildpunkt (Pixel) eines Orthophotos abbildet. Diese Aussage wird häufig so interpretiert, dass Objekte ab dieser Länge auf dem Bild sichtbar werden (bei einer Auflösung von 50 cm wären dann Objekte mit einer Länge von mindestens 50 cm sichtbar). Tatsächlich jedoch hängt die Sichtbarkeit von mehreren Faktoren ab, bspw. dem Kontrast des Objektes und seiner Umgebung. Daher sind oft auch Objekte mit einer Länge < Auflösung zu sehen.
DLK Digitale Luftbildkarte
Kernprodukt der GeoContent GmbH ist das aus eigener Befliegung stammende, bislang einzige flächendeckende und fortlaufend aktualisierte Luftbildmosaik von Deutschland, welches die Bundesrepublik in Form von homogenen farbigen Orthophotos mit einer Auflösung von 10 bis 50 Zentimetern abbildet.
Im Zuge der Neuordnung der Produktklassen im Sommer 2007 wurde die DLK zum Bestandteil der Marke TOPView.data, in der auch alle weiteren Geoinformationen wie Gebäudekoordinaten und Höhenmodelle zusammengefasst sind.
Digitales Gebäudemodell bzw. Oberflächenmodell
Das digitale Gebäudemodell gibt Auskunft über die Höhe von Bebauung und Bewuchs eines Geländeabschnittes. Es wird auf Basis stereoskopischer Luftbilder, zuehmend aber auch durch Laser- und Radarbefliegungen erzeugt. Dabei werden 3D-Modelle von Gebäuden mit Anbauten abgeleitet um Parameter wie Gebäudehöhe, Grundfläche und Exposition zu ermitteln.
Digitales Geländemodell
Im Gegensatz zum Gebäudemodell gibt das Geländemodell Auskunft über die Höhe des Geländes am Boden. Es dient beispielsweise als Grundlage für die Erstellung der digitalen Orthobilder. Das digitale Geländemodell kann als regelmäßiges Gitter oder als unregelmäßiges Dreiecksnetz vorliegen, in welchem auch Bruchkanten und markante Geländepunkte erfasst werden.
GeoCoder
Ein GeoCoder ist eine Software, die zu einer beliebigen Adresse die zugehörige geografische Koordinate findet. Durch diesen Prozess ist es möglich, die Adresse zu lokalisieren. Zum Beispiel kann sie danach innerhalb einer Karte visualisiert werden oder der passende Luftbildausschnitt angezeigt werden. Wir verwenden unseren GeoCoder beispielsweise auch in unserem WebShop und der Luftbildanzeige oder für Auftragsgeocodierungen jeder Größenordnung.
Um die passende Koordinate zu finden, durchsucht das System unsere Datenbank, in der (fast) alle Adressen Deutschlands mit ihrer zugehörigen Koordinate gespeichert sind. Besonders wichtig ist es uns, auch dann gute Ergebnisadressen zu liefern, wenn die Eingabe von einer gespeicherten Adresse abweicht. Als Ergebnis erhalten Sie stets die vom System gefundene(n) Adresse(n), zusammen mit einer Bewertung der Übereinstimmung mit der gesuchten Adresse.
Geodaten
... sind digitale Informationen, die einen räumlichen Bezug besitzen.
Georeferenzierung
... ist die Einordnung von Geodaten in ein Referenzkoordinatensystem.
Georeferenzierte Gebäudeadressen
Georeferenzierte Gebäudeadressen sind Gebäudedatenbanken, die neben der exakten geografischen Koordinate auch die postalische Anschrift sowie amtliche Gemeinde- und Straßenschlüssel enthalten.
Infrarotaufnahmen (auch: NIR nahe Infrarot)
Bei einer Infrarotaufnahme (Falsch-Farben-Infrarot) wird im Unterschied zu RGB-Aufnahmen auch die Reflexion der Erdoberfläche im infraroten Spektralbereich aufgezeichnet. Insbesondere die Vegetation hat in diesem Bereich eine weitaus höhere Reflexionsintensität als im optisch sichtbaren Licht. Infrarotaufnahmen werden für analytische Auswertungen wie Biotoptypenklassifkationen und Vitalitätskartierungen verwendet.
Kamerasysteme
In der flugzeuggestützten Photogrammetrie kommen digitale und analoge Kamerasysteme zum Einsatz. Ihnen gemein ist, dass grundsätzlich mit einer festen Brennweite fotografiert wird. Eine Veränderung der Bildauflösung ist im Einsatz somit nur über die Flughöhe steuerbar. Weiterhin bieten diese Systeme kalibrierte Werte für Brennweite, Verzeichnis, Bildformat und Pixelzahl. Zusätzliche Geräte zeichnen Details wie Flugposition und Flugzeugbewegungen auf, die als Störung der Orthogonalität der Kameraachse bei der Erstellung der Orthophotos berücksichtigt werden müssen.
Digitale Kameras werden unterschieden in flächenbasierte Kamerasysteme (DMC der Fa. INTERGRAPH, UltraCam der Fa. VEXCEL) und Zeilenmesskameras (ADS40). Die Vorteile digitaler Systeme liegen in ihrer hohen radiometrischen Auflösung und Genauigkeit, der Datenerfassung in separaten Farbkanälen, der gleichzeitigen Erfassung von RGB- und NIR sowie der schnellen Verfügbarkeit der Daten in einer digitalen Prozesskette.
Analoge Systeme sind filmbasierte Kameras, bspw. die RMK TOP von Zeiss oder die Leica RC 30. Üblich sind Bildformate von 23 x 23 cm auf Rollfilm, die gescannt werden. Im Flugeinsatz können analoge Kameras wahlweise RGB-Farben oder NIR erzeugen. Sollten beide Bildinformationen erforderlich sein, so sind zwei separate Flüge durchzuführen oder zwei Kamerasysteme an Bord zu nehmen. Ihr größter Nachteil besteht jedoch darin, dass die Filme mit hohem Aufwand entwickelt und gescannt werden müssen.
Koordinatensysteme
Koordinatensysteme dienen dazu, die Lage eines Punktes auf der Erdoberfläche zu bestimmen. Diese Lage wird durch die Koordinate des jeweiligen Koordinatensystems repräsentiert. In der Praxis werden oft geographische Koordinaten (bspw. Google Earth) verwendet. Dabei wird die Erde gleichmäßig in 180 Breitengrade und 360 Längengrade aufgeteilt. Die Breitengrade werden vom Äquator aus in nördl. bzw. südlicher Richtung gezählt. Die Längengrade werden nach internationaler Vereinbarung vom sogenannten Nullmeridian (Greenwich) aus in westlicher bzw. östlicher Länge angegeben.
Geographische Koordinaten
Da geodätische Berechnungen auf dem Ellipsoid numerisch unbequem sind, verwendet man in der Praxis eine Abbildung des Ellipsoiden in die Ebene. Man erhält dadurch ebene rechtwinklige Koordinaten (bspw. UTM). Die Abbildung des Ellipsoiden in die Ebene ist nicht ohne Verzerrungen möglich. Um diese Verzerrungen möglichst gering zu halten, unterteilt man die Abbildungsfläche in sogenannte Meridianstreifen. Folgende Abbildungen geben Ihnen einen Überblick des jeweils abgedeckten Gebietes.
Name | EPSG-Code | Ellipsoid | Mittelmeridian | Streifenbreite |
GKD¹ | --- | Bessel | 10,5° östl. Länge | --- |
GK2 | 31466 | Bessel | 6° östl. Länge | 3° |
GK3 | 31467 | Bessel | 9° östl. Länge | 3° |
GK4 | 31468 | Bessel | 12° östl. Länge | 3° |
GK5 | 31469 | Bessel | 15° östl. Länge | 3° |
UTM32 | 31466 | WGS84 | 6° östl. Länge | 6° |
UTM33 | 31466 | WGS84 | 12° östl. Länge | 6° |
¹ ) GKD (GaußKrügerDeutschland) ist ein Koordinatensystem, das ganz Deutschland abbildet.
Gauß-Krüger Meridianstreifen:
UTM-Zonen für Deutschland:
Orthophoto/Orthobild
Ein Orthophoto ist eine naturgetreue, verzerrungsfreie und maßstabsgetreue (fotografische) Abbildung der Erdoberfläche. Orthogonal steht im Griechischen für rechtwinklig, in der Mathematik ist Orthogonalität das Konzept des Senkrechtstehens und des rechten Winkels.
Im Wesentlichen beschreibt der Begriff also die Tatsache, dass wir an jedem Bildpunkt senkrecht auf die abgebildete Fläche schauen.
Orthophoto der Magdeburger Innenstadt (Dom und Hundertwasserhaus)
Radiometrische Eigenschaften
... werden durch die Grauwerte bzw. Farbton, Helligkeit und Sättigung bestimmt.
Raster- und Vektordaten
Rasterdaten bestehen aus Bildpunkten (Pixel). Sie sind spalten- und zeilenweise angeordnet, in der Regel quadratisch und tragen die Bildinformation.
Vektordaten sind digitale Daten, die in Form von Punkten, Linien und Flächen dargestellt werden. Sie enthalten Informationen über Koordinaten (Lage/Höhe), räumliche Eigenschaften (Attribute) und Darstellungsregeln (Farbe, Linienstärke, usw.).
Transformation
... ist die Veränderung der Gestalt bzw. Form oder Struktur. Die Transformation erfolgt ohne Verluste der Substanz bzw. Inhalte. In der Photogrammetrie ist Transformation die Überführung von Daten in ein anderes Format.
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